Gedenken an Dr. h.c. William Wolff – Landesrabbiner in Mecklenburg-Vorpommern

Die Nachricht vom Ableben des früheren Landesrabbiners für Mecklenburg- Vorpommern weckt in Schwaan ein besonderes Ereignis in Erinnerung: Im Mai 2014 veranstaltete der Schwaaner Kulturförderverein eine Podiumsdiskussion zumThema „Zeugnisse jüdischen Lebens in Schwaan“.Dies war der Auftakt intensiver Nachforschungen zu den sichtbaren, zumeist jedoch verschütteten Spuren jüdischen Lebens in der Stadt seit 1749.

Zu unserer großen Freude und Ehre nahm der Landesrabbiner unsere Einladung an! Wie man ihn kannte und schätzte: Unprätentiös, aufgeschlossen für Großes und und scheinbar Kleines, engagiert, offen, einnehmend in seiner menschlichen Nahbarkeit, erstaunlich energiereich, humorvoll.

Er kam mit dem Zug aus Schwerin, wurde am Bahnhof in Empfang genommen, bis zur Behelfsbrücke mit einem Auto gefahren, zu Fuß über die Behelfsbrücke geleitet und am anderen Ufer der Warnow mit einem anderen Auto zum Kunstmuseum gefahren. Der Rückweg erfolgte auf gleiche Weise. Unvergessen ist sein Kommentar: „Ich liebe Abenteuer!“Danke William Wolff, dass Sie unserem Projekt zur Erforschung und Publizierung jüdischer Geschichte in Schwaan soviel Interesse schenkten. Danke für Ihr Engament zur Erinnerung der Geschichte und Begleitung des Neubeginns Jüdischen Lebens in Mecklenburg- Vorpommern.

Dieser legendäre Rabbiner hat sich Allen, die ihm begegneten, ins Gedächtnis eingeschrieben. Wir gedenken seiner mit Hochachtung.

Dr. Hella Ehlers
i.A. des Schwaaner Kulturfördervereins e.V.

Foto: Helmut Langner – Landesrabbiner William Wolff bei der Podiumsdiskussion im Mai 2014 im Kunstmuseum Schwaan